Stress und Mobbing
Mobbing und Ausgrenzung auf dem Schulhof oder in den Klassen ist ein großes Problem:
30 Prozent der im Jahr 2019 in Deutschland befragten Kinder und Jugendlichen wurden schon in der Schule oder auf dem Schulweg gemobbt. 16 Prozent hatten bereits Erfahrungen mit Mobbing in der Freizeit gemacht, 14 Prozent waren im Internet oder auf Social Media gemobbt worden (Link Statista).
Unter Mobbing fallen Verhaltensweisen wie
- Ausgrenzung einzelner Kinder
- Bedrohung oder Erpressung
- Diebstahl
- Verleumdung
- bis hin zu körperlicher Gewalt.
Die Auswirkungen von Mobbing im Kindesalter können von geringem Selbstwertgefühl über Schlafstörungen bis hin zu Depressionen reichen.
Viele Kinder leiden heute stärker und Stress und reagieren mit Schlafproblemen oder psychischen Erkrankungen, wie Angst- oder Essstörungen. Laut der Copsy Studie von Dezember 2024 leiden immer noch knapp 20% der Kinder und Jugendlichen unter den Folgen von Corona. Sie haben z.B. mehr psychsomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, geringere Belastbarkeit, Gereiztheit oder Einschlafprobleme. Dazu kommen die Zukunftsängste durch den Klimawandel oder den Krieg in der Ukraine usw. (Link NDR)
Was ist Mobbing?
Von Mobbing spricht man, wenn jemand von einer Gruppe regelmäßig herabgesetzt oder ausgegrenzt wird. Mobbing gibt es zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Anders als bei einem Streit wächst der Abstand zwischen Mobbern und Gemobbten bei jedem Vorfall. Das Opfer wird ängstlicher, die Täter siegen und setzen ihre Überlegenheit wieder und wieder in Bosheiten um.

Mobbing ist, wenn
- jemand von einem oder mehreren anderen schikaniert wird
- sich mehrere gegen einen verbünden,
- die Schikanen häufig vorkommen,
- dies über eine längere Zeitspanne geschieht und
- das Opfer sich nicht alleine gegen die Mobber durchsetzen kann.
Bei Befragungen von Schülerinnen und Schülern ist herausgekommen, dass mehr als die Hälfte von ihnen in den Monaten zuvor gemobbt wurden. Andere Untersuchungen sprechen davon, dass jede Woche 500.000 Mobbingfälle unter Schülern stattfinden. Das bedeutet: Mobbing ist die Form von körperlicher oder seelischer Gewalt, die an Schulen am häufigsten vorkommt.
Das Wort Mobbing kommt aus dem Englischen. „To mob“ bedeutet so viel wie pöbeln oder jemanden schikanieren. Mobbing kann in unterschiedlichster Form geschehen: mit Gewalt, mit Worten, mit Missachtung oder mit Hilfe von Medien. Heute unterscheidet man direktes Mobbing und Cybermobbing.
s. auch: Bundeszentrale f. politische Bildung
SOS Tipps für Eltern bei Schikane oder Mobbing:
Generell gilt: Je früher bei Mobbing eingegriffen wird, desto schneller ist es wieder vorbei.
- Ruhig bleiben: Gemobbt zu werden, bedeutet Stress. Atemtechniken können helfen, ruhig zu bleiben. Ebenso hilft eine aufrechte Körperhaltung dabei, die Gemeinheiten an sich abprallen zu lassen.
- Aus dem Weg gehen: Wann immer es möglich ist, sollte Kind den Mobber:innen aus dem Weg gehen. Das ist in der Schule natürlich schwer. Aber: Die Konfrontation zu vermeiden ist nicht feige, sondern klug!
- Verbündete suchen: Kinder, die mit anderen zusammenstehen, geben sich gegenseitig Halt und schützen auch vor dem Herauspicken einzelner „Opfer“.
Im Notfall wenden Sie sich bitte an die Schule oder nutzen die Nummer gegen Kummer 116 111 Montag bis Samstag von 14-20 Uhr, anonym und kostenlos.Weitere Tipps: Kindersache: Mobbing